Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die ersten Kängurus und Koalabären und eine traumhafte Küste

Für alle die wissen wollen was in der letzten Woche so alles passiert ist: eine Menge! Ich schätze dieser Eintrag wird lang! Insgesamt hatten wir viel Spaß, auch wenn die nächste Woche ruhig ein bisschen weniger aufregend sein darf.

Freitagnacht kam Helge zu uns um mit Yinan und mir das Wochenende zu verbringen. Wir hatten einen Ausflug zur Great Ocean Road geplant. Das ist eine Küstenstraße im Süden von Victoria, vielleicht ein bisschen mit dem Highway No. 1 zu vergleichen. Wir machten uns also um viertel vor sieben am Samstagmorgen auf dem Weg, um pünktlich um acht bei Europecar zu sein. Ich hatten ein kleines schickes Auto gebucht. Da ich in Australien noch kein Auto ohne Automatikgetriebe gesehen hatte ging ich automatisch davon aus, dass wir eins ohne Schaltung bekommen würden. Das war dann aber leider nicht so. Blöd auch, dass die Aussies ihre Schaltung wie wir in der Mitte haben, aber rechts sitzen. Habt ihr schon mal probiert mit links zu schalten? Heiße Sache! Blinker und Scheibenwischer sind auch vertauscht: Blinker rechts und Scheibenwischer links. Zu Anfang habe ich also gar nicht geblinkt, da ich immer schon abgebogen war, wenn ich den Scheibenwischer wieder ausgestellt hatte... Daran auch ja immer schön links zu fahren wurde ich von meinem aufmerksamen Beifahrer Helge und den Hinweisschildern auf der Straße („Drive on left in Australia“) erinnert. Unseren ersten Stop machten wir in Torkquay, dem Ort in dem die ganzen Surflabels gegründet wurden (oder so). Yini verließ den Ort auf jeden Fall mit einem neuen RipCurl-Top (kannte ich vorher auch nicht, das ist ne Marke wie Quicksilver oder Billabong). Als nächstes hielten wir an einem Golfplatz in Angelsea. Hier wollten wir nun endlich die ersten Kängurus bei Tageslicht sehen. Der Versuch am Mittwoch Kängurus zu Gesicht zu bekommen scheiterte leider an der Dunkelheit, so dass wir nur Umrisse erkennen konnten. Der Golfplatz in Angelsea war aber wirklich ein super Tipp, vielen Dank hiermit an Yinis Chef! Wir sahen dutzende Kängurus: kleine, große, aktive, faule (definitiv mehr faule) und auch ein oder zwei im Beutel der Mutter! Und sie waren auch gar nicht ängstlich. Wir konnten an fast alle bis auf einen Meter herangehen, ohne sie zu vertreiben – klasse! Den nächsten Halt machten wir in Kennett River, wieder um ein paar einheimische Tiere zu bestaunen. Diesmal gings um Koalabären. Und auch hier hatten wir Erfolg! Erst sahen wir nur einen kleinen Koala, weit oben im Baum. Außerdem wunderten wir uns ein wenig über die Geräusche im Gebüsch, die sich, die Dorfkinder Helge und Maren waren sich einig, wie von einem Wildschein anhörten. Aber gibt’s die hier? Auf dem Rückweg sahen wir jedenfalls noch drei, vier weitere Koalabären in den Bäumen, total süß! Und dann merkten wir auch, wo diese interessanten Geräusche herkamen, nämlich von den Koalas selbst! Die kleinen Bären haben wirklich Töne wie Wildschweine gemacht, keine Ahnung warum. Vielleicht wollen die Jungs so die Mädels beeindrucken? Ob das klappt? Tja, der Campingplatz war auf jeden Fall ein Geheimtipp, herzlichen Dank diesmal an meinen Chef! Weiter ging die Fahrt in unserem Flitzer. Inzwischen waren wir schon auf der Great Ocean Road. Die Landschaft hier ist wirklich wunderschön: weißer Sandstrand, blaues Meer mit beeindruckenden Wellen und riesige Steilküsten. Leider ist es noch ziemlich kalt, so dass Yini und ich die hübschen Surfer nur im Neoprenanzug bestaunen konnten. Unser letztes Ziel an diesem Tag war die Haupttouristenattraktion der Great Ocean Road, die 12 Apostels. Das sind, wie der Name schon sagt sieben :) riesige Felsen, die im Meer stehen. (Die anderen sind inzwischen im Meer versunken.) Wirklich beeindruckend! Die Stimmung ein wenig getrübt hat leider der riesengroße gestrandete Wal, den wir sahen. Von den 12 Apostels machten wir uns auf den Weg in unser Backpackers (Jugendherberge). Helge hatte sich um die Zimmer gekümmert: ein Doppelzimmer für ihn und Yini und ein Dorm (Schlafsaal) für mich. Tja, leider konnten die Jungs in der Jugendherberge nicht mit dem Internet umgehen und ignorierten daher alle Reservierungen, die online getätigt wurden (das ist kein Witz!). Es war also nichts für uns reserviert. Glücklicherweise gab es noch drei freie Betten in einem Fünferzimmer, dass wir uns dann mit einer Frau, am besten beschreibe ich sie wohl als Künstlerin, teilten. Als wir das Zimmer betraten, kam uns gleich der Geruch ihrer Räucherstäbchen entgegen... Die Nacht war nur kurz, da die Backpacker auf dem Flur ein wenig feierten und wir früh am nächsten Morgen weiter wollten. Für Sonntag stand nämlich der Regenwald auf dem Programm. Und was für ein Wetter hatten wir wohl als wir dort ankamen? Genau, Regen! Es war also insgesamt sehr ungemütlich und es hat mich alles stark an das Regenwaldhaus im Zoo in Hannover erinnert. Wir fuhren also bald weiter. Zum Abschluss unserer Tour wollten wir noch die Triplet Falls (Wasserfälle) im Regenwald angucken. Die waren wieder wunderschön! Hoffentlich können die Fotos wenigstens ein wenig zeigen, wie wunderbar das ganze Wochenende für uns war! Mit etwas Verspätung kamen wir Sonntagabend wohlbehalten in Melbourne an. Helge musste sich ein wenig sputen, um noch pünktlich zum Flughafen zu kommen – und dort dann feststellen, dass sein Flieger eineinhalb Stunden Verspätung hat. Aber auch der Helge ist inzwischen wohlbehalten in Brisbane angekommen J. Insgesamt war das Wochenende voll wunderbarer neuer Eindrücke und auch die Autofahrt selbst war fast immer sehr lustig. Könnt ihr Euch vorstellen dass es jemanden unter uns gibt, der wirklich noch NIE etwas von Ebbe und Flut gehört hat und uns einfach nicht glauben wollte, dass es so etwas wie Gezeiten gibt?! Unglaublich! Aber wir hatten Spaß!

Wenn ihr nun denkt das wars, dann irrt ihr Euch, denn schließlich gibt es ja auch noch den Montag:

Hier in unserem Apartmenthaus gibt es in jedem Zimmer und auf dem Flur Feuermelder. Letzten Mittwoch wurden wir um halb sechs geweckt – Feueralarm! Ich also, das erste mal in der großen Stadt, werde wach, weil die Sirene im Haus geht... Aber auch Yini war erschrocken. Wir haben uns nur noch schnell eine Jacke angezogen und sind in unseren Schlafsachen raus aus dem Haus. Zum Glück wohnen wir im ersten Stock. Vor unserem Haus stand die Feuerwehr. Die war allerdings recht ruhig. Letztendlich stellte sich heraus, dass jemand beim Kochen wohl etwas viel Qualm gemacht und somit den Feuermelder ausgelöst hatte. Also, alles noch mal gut gegangen. Aber was hat das nun mit uns zu tun? Tja, also am Montag lösten Yini und ich dann den Feueralarm aus... Die Feuerwehr rückte mit zwei Wagen an (auch das ist leider kein Witz)! Grund: unser Toaster qualmte ein wenig. Das löste den Alarm erst in unserem Zimmer aus, dann auf dem Flur, bei der Feuerwehr und bei uns im Haus. Diesmal wurden die Leute also wegen uns geweckt. Peinlich die ganze Sache aber im Grunde nicht unsere Schuld, ich meine wir haben getoastet! Meiner Meinung nach ist das ganze auch ziemlich gefährlich, denn ich weiß nicht ob ich beim nächsten Alarm hier noch sehr beunruhigt sein werde. Jemand sagte mir, dass die Feuerwehr einmal die Woche anrücken muss...

Sa, das wärs fürs erste, reicht ja auch! Ich hoffe, die nächste Woche verläuft ruhiger! Ich melde mich wieder!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Maren,

neid!!!! das klingt verdammt nett!! vor allem das kleien Babykänguru!!! Total niedlich!!! Das klingt echt mal nach nem total genialen Wochenende!! Hehe, und wieder Neid... ich hatte nur Cönig hier zu besuch! grummel! War schon nett.. aber das Babykänguru ist ja wohl mal um Längen niedlicher!!! ;-D
Wünsche dir noch wieterhin viel Spaß und klasse Wochenenden!!
Liebe Grüße aus Eangland (auch von Cönig.. :-) )
Die Rieke (und der Cönig)

Anonym hat gesagt…

Hey Maren,

Grüße aus Birmingham (auch von Rieke);-D