Montag, 29. Oktober 2007

Regenwaldtouren und Küste

So lässt es sich leben! Ich sitze hier bei Ingrid und Lothar auf der Terrasse, gucke aufs Meer, trinke Kaffee und esse Schwarzwälderkirschtorte!

Ich lasse meinen Bericht mal am Freitag beginnen. Pünktlich um sieben sind Ingrid Papa und ich Richtung Süden aufgebrochen. Unser Ziel war O’Reillys im Lamington National Park (wie gesagt, überlest die Namen einfach). Hier gibt es super zahme Papageien (King Parrots), die uns aus der Hand gefressen haben! Und ich rede hier nicht von ein oder zwei Papageien, sondern von 20 bis 30 Stück! Sofort als wir das Futter herausgeholt hatten, kamen sie uns setzten sich auf unsere Arme, Hände und sogar auf unseren Kopf. Vor lauter Vögeln hab ich dann auch den Brushturkey (Truthahn) übersehen, der ebenfalls hungrig war und mich erstmal schön in den Finger gepickt hat. Nadja, war trotzdem super! Von dort sind wir weiter in den Regenwald gewandert. Hier haben wir noch mehr einheimische Tiere gesehen: Gleich nach ein paar Metern entdeckten wir ein kleines Waldkänguru (Bilby) – total niedlich und auch ziemlich selten – und später noch eine Eidechse. Nach ein paar Minuten erreichten wir eine Hängebrücke, von der aus man oben entlang der Baumwipfel laufen kann, versteht ihr wie ich das meine? Die Aussicht hier oben ist echt klasse!

Unser Ausflug war hier aber noch lange nicht vorbei. Vom Regenwald aus fuhren wir Richtung Osten zur Gold Coast nach Surfers Paradise! Habt ihr schon mal davon gehört? Das ist ein ganz bekanntes Ausflugsziel an der australischen Ostküste. Wie schon an der Sunshine Coast, wo Papa und ich Anfang der Woche waren, gibt es auch hier super schöne Strände, glasklares Wasser und riesige Wellen. Die Wellen haben Papa und mich ein paar Mal ganz schön umgehauen! Papa und ich hätten uns anschließend wohl auf den Rückweg gemacht, aber zum Glück war Ingrid ja mit und so sind wir erst noch einmal einkaufen gegangen :-) Sie und ich haben uns jeweils zwei T-Shirts gekauft, ganz schick! Wieder zu Hause haben wir uns es noch mit einem Gläschen Wein gemütlich gemacht – insgesamt ein sehr schöner Tag!

Für Sonntag war bereits der nächste Ausflug geplant. Diesmal fuhren wir drei und Lothar in den Norden von Brisbane nach Mount Glorious. Nach der einstündigen Fahrt, wir mussten einmal quer durch Brisbane, stärkten wir uns erstmal mit einer Tasse Kaffee. Dann ging es los in den Regenwald. Diesmal war ein Wasserfall unser Ziel. Der war dann leider nicht ganz so beeindruckend, da es lange nicht geregnet hatte und dem Wasserfall das Wasser fehlte. Dafür konnten wir dort aber ein bisschen lang kraxeln und sind dabei auf eine recht dicke Schlange (Carpet Snake) gestoßen! Zum Glück hat sie geschlafen. Genau hinter der Stelle, an der Papa und ich auf dem Foto stehen, ist etwa eine Stunde später übrigens ein Mann abgestürzt - 10 Meter in die Tiefe! Wir haben auf unserem Rückweg nämlich einen Rettungshubschrauber und einen Hubschrauber von Channel 9 gesehen und abends in den Nachrichten berichteten sie dann was passiert war. Das ist heftig, oder?!

Heute ist nicht so schönes Wetter und durch den Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit klebt alles ganz schön. Im Norden von Australien (Cairns etc.) soll das in der Regenzeit dauernd so sein. Das ist aber ekelig! Da ist es doch nicht so schlecht, dass ich die meiste Zeit in Melbourne bin. Aber wegen des nassen Wetters komme ich wenigstens dazu, Euch auf dem Laufenden zu halten, ist ja auch nicht schlecht. Papa hat jetzt übrigens auch einen Blog!

Ganz liebe Grüße aus Cleveland!

Wilde Tiere

Ich glaube, ich sollte noch mal eine kleine Erklärung zum letzten Eintrag schreiben: Wir haben die Wale, Delphine und den Rochen/ die Schildkröte natürlich nur von Weitem gesehen! Die Delphine waren mit bloßem Auge schon ganz gut zu beobachten. Von diesem Schildkröten-Rochen-Tier haben wir mehr die Umrisse gesehen. Deshalb sind wir uns bei dessen Identität auch nicht ganz einig. Die Wale, genauer gesagt ihre Schwanzflosse, haben wir nur durchs Fernglas erkannt. Beeindruckend war das alles aber trotzdem!

Alle anderen, nicht im Wasser lebenden Tiere, haben wir aber schon recht nahe zu Gesicht bekommen. Dafür gibt es auch Beweisfotos! Eine richtig dicke Spinne habe ich zum Glück immer noch nicht gesehen :-)

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Traumhafter Urlaub

Viele Grüße aus dem sonnigen Brisbane! Hier ist das Wetter endlich so, wie man es von Australien erwartet! Die Sonne scheint den ganzen Tag, es ist warm (gefühlte 30°C) und wenn ich morgens aufwache und aus dem Fenster gucke sehe ich das Meer! Traumhaft, so wie es im Urlaub sein sollte!

Freitagabend bin ich hier in Cleveland bei Brisbane (Australiens Ostküste) bei Ingrid und Lothar angekommen. Hier werde ich in den nächsten zwei Wochen, wenn ich nicht gerade unterwegs bin, wohnen. Die beiden kommen ursprünglich aus Garmissen bzw. Groß Himstedt (das ist ungefähr da, wo ich zu Hause bin), leben inzwischen aber seit fast 25 Jahren in Australien. Mein Papa, der seit Sommer Rentner ist und im nächsten halben Jahr Brisbane und Umgebung erkunden will, war inzwischen auch gut angekommen und hat mich mit Ingrid und unserem neuen Auto vom Flughafen abgeholt. Nachdem Papa und ich uns am Samstag per Fahrrad den Ort ein bisschen angeguckt hatten, gab’s dann erstmal eine deutsche Delikatesse zum Mittag: Puffer – lecker! Das war nach dem ganzen chinesischen Essen in Melbourne auch mal eine schöne Abwechslung. Sonntag habe ich es mir hier am Pool gemütlich gemacht. Nachmittags sind wir noch zum Hafen und zu einer kleinen Bananenplantage gefahren und haben uns Pelikane, Kängurus und fliegende Füchse (so was wie Fledermäuse) angeschaut.

Montag sind Papa, ich und unser neues Auto per Fähre zur Insel Stradbroke Island gefahren. Hier ist es wirklich traumhaft schön: lange Strände, super klares Wasser, riesig hohe Wellen und teilweise hübsche und richtig gute Surfer! Hier hätte ich locker meinen kompletten Urlaub verbringen können, aber ich hab ja „nur“ zwei Wochen und es gibt noch jede Menge andere tolle Orte, die ich sehen will. Ich musste allerdings schon feststellen, dass Australien wahnsinnig groß ist und ich in meiner kurzen Zeit hier, in der ich ja auch noch arbeiten soll, längst nicht alles was ich mir angucken wollte auch angucken kann. Ich hab mich schon damit abgefunden, dass ich den Ayers Rock nicht sehen werde, aber so wie es aussieht wird das auch mit dem Great Barrier Reef, Fraser Island und dem Outback nichts mehr. SCHADE! Aber so hab ich wenigstens einen Grund noch mal wieder zu kommen :)

Am Dienstag sind Papa und ich dann Richtung Norden aufgebrochen. Zuerst zu den Glass House Mountains, wo wir auch an einer Ananas-Farm vorbeigekommen sind. Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie Ananas überhaupt wachsen? Es gibt nämlich keine Ananasbäume! Die wachsen am Boden! Von hier aus sind wir weiter in den Regenwald gefahren (Kondalilla National Park). Hier konnten wir direkt im Regenwald in einem kleinen See unter einem Wasserfall baden – wie im Film! Als ich mich allerdings an eine Liane gehängt habe wäre ich beinahen abgestürzt und Papa musste mich retten… Übernachtet haben wir dann in Mapleton auf einem Campingplatz in unserem Auto, weil wir zu faul waren das Zelt aufzubauen. Hat aber gut geklappt und war auch nicht all zu eng. Ach so, die ganzen Ortsnamen sagen auch wahrscheinlich nichts, macht aber auch nichts! Das ist mehr für mich, damit ich später noch weiß, wo wir überall gewesen sind. Überlest die Namen, die ihr nicht kennt, einfach! Wir haben dann noch einen Abstecher zum Elanda Point gemacht, von wo aus wir eigentlich per Kanu oder Boot in die Everglades fahren wollten. (Ich hab mich auch gewundert, aber die Everglades gibt’s nicht nur in Florida.) Aber als wir aber da waren haben wir uns überlegt, dass wir auch auf der Innerste Kanu fahren können (okay, ist wahrscheinlich nicht ganz das Gleiche) und dass wir viel lieber an den Strand fahren würden. Das haben wir dann auch gemacht und sind an die Sunshine Coast nach Noosa gefahren. Hier war es wieder super! Erst sind wir ein bisschen an der Küste entlanggelaufen und hier haben wir Delphine, Wale und, da sind wir uns nicht ganz einig, einen Rochen oder eine Schildkröte gesehen (ehrlich jetzt)! Und als wir nicht mehr laufen konnten sind wir in den Pazifik gesprungen! Es macht hier super viel Spaß im Wasser, weil die Wellen so hoch sind und das Wasser so klar und sauber!

Heute, am Donnerstag, sind wir in Cleveland geblieben. Es war nicht ganz so warm, wir sind ein bisschen vorm Haus Schlauchboot gefahren und bei Aldi einkaufen gewesen. Nach der vielen Sonne, an die ich ja nach unserem Sommer nicht ganz so gewöhnt war, war das sehr gut!

Das wären erstmal alle Neuigkeiten von mir. Was es bei Euch so neues gibt könnt ihr mir ja hier auf den Blog (bloß nicht im StudiVZ!) schreiben, okay? Ich freu mich immer riesig über jeden Kommentar!

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Thunderstruck

Hallo ihr Lieben!

Yini hat gerade festgestellt, dass wir schon das vierte Wochenende in Melbourne sind! Unglaublich, wie schnell hier die Zeit vergeht! Da die letzte Woche mit dem Feueralarm am Montag und meinem Besuch des Head Offices in Bayswater bei Yini am Donnerstag anstrengend genug war, verbrachten wir insgesamt ein schön ruhiges Wochenende.

Vom Feueralarm am Montag habe ich ja bereits berichtet. Falls ihr noch mehr darüber erfahren wollt guckt mal bei Yini, die hat die Sache ein bisschen ausführlicher beschrieben. Wir haben heute übrigens das erste mal seit letztem Montag wieder getoastet – mit Dunstabzugshaube auf höchster Stufe. Ist zum Glück alles gut gegangen! Am Donnerstag besuchte ich dann unseren Firmenhauptsitz in Australien. Yini arbeitet hier ja jeden Tag, aber ich fand das Gebäude, da ich ja nur unseren Container in Newport gewöhnt bin, riesengroß! Es wäre insgesamt ein sehr schöner Tag gewesen, wenn mein Chef nicht kurz vor Feierabend noch auf die grandiose Idee gekommen wäre, dass wir doch am Ende der Phase mal ne Präsentation auf Englisch halten könnten – grandiose Idee Frank... Er schaffte es aber hinterher die Sache wenigstens ein bisschen gut zu machen, indem er uns nach der Arbeit noch zwei ziemlich gute Aussichtspunkte mit Blick über Melbourne zeigte. Leider war das Wetter ziemlich schlecht und der Ausblick daher nicht ganz so schön :( Also haben wir uns noch einen netten Pub gesucht und den Abend bei Bier und Cider ausklingen lassen.

Samstag wollten wir eigentlich nach Ballarat, dass ist so eine wiederaufgebaute Westernstadt, mit Goldschürfen und allem drum und dran :). Leider war das Wetter so schlecht, dass der Ausflug ins Wasser fiel. Da ich mit Yini hier bin könnt ihr Euch sicherlich vorstellen, was wir statt dessen unternahmen: Wir gingen einkaufen! Und zwar im angeblich größten Shoppingcenter der Südhalbkugel. In Melbourne gibt es mehrere Dinge, die anscheinend größer sind als irgendwo sonst auf der südlichen Hemisphäre?! Na ja, das Einkaufszentrum war schon groß, aber wiederum nicht soooo riesig und es gab die gleichen Geschäfte wie in der Stadt. Vielleicht bin ich von Melbourne in den letzen 4 Wochen auch schon zu sehr verwöhnt worden, was das Einkaufen betrifft. Ich hab auf jeden Fall ein sehr schönes T-Shirt von Billabong erstanden und Yini hat bei Guess richtig zugeschlagen.

Für Samstagabend hatten wir noch nichts geplant, wollten aber auf jeden Fall etwas unternehmen, da wir ja den Freitagabend schon verschlafen hatten. Wir hatten beide keine Idee was wir machen könnten. Allerdings hatte mir mein Kollege Peter Freitag schon vorgeschlagen mit ihm und seinen Kumpels am Samstag wegzugehen und zwar zum AC/DC CELEBRATION CONCERT!!! Freitag hatte ich ihn deshalb eigentlich noch ausgelacht, aber Samstag fand ich die Idee gar nicht mehr so schlecht und machte Yinan daher ganz vorsichtig den Vorschlag. Tja, Yini kannte AC/DC gar nicht, hatte keine bessere Idee und sagte ja! Wir fuhren also mit Peter und einem seiner Freunde nach Tullemarine in eine Kneipe, spielten ein wenig Billard mit seinen Kumpels, tranken Bier und warteten auf die AC/DC-Coverband „Thunderstruck“. Die waren dann auch wirklich super! Ich mag die Musik ja sowieso, aber auch Yini hatte richtig Spaß und wir hatten einen tollen Abend!

Für Sonntag hatten wir uns mal wieder Sightseeing in Melbourne vorgenommen. Wir fuhren zuerst zu den Docklands, das ist ein ganz neuer, ziemlich nobler Stadtteil hier. Yini und ich hatten dann auch richtig Glück: eigentlich zum ersten Mal seit dem wir in Melbourne sind, hatten wir wirklich schönes Wetter! Hoffentlich wird es jetzt endlich Frühling! Bei strahlendem Sonnenschein war unser nächstes Ziel, die Royal Botanic Gardens (wie der Name schon sagt ein Botanischer Garten) natürlich besonders reizvoll. Vom der ganzen Besichtigungstour waren wir hinterher ganz schön fertig und legten daher am Federation Square erst mal eine kurze Cappuccino-Pause ein. Inzwischen hatten wir auch riesigen Hunger und da wir mal wieder etwas neues ausprobieren wollten, sind wir noch zum Inder nebenan gegangen. Tja, also das Brot war lecker und der Reis auch und auch die Mini-Frühlingsrollen als Vorspeise. Das Hauptgericht ging so. Ich war zum Glück super hungrig, so dass es mir nicht ganz so viel ausgemacht hat, dass es eigentlich nicht geschmeckt hat... Naja, machen wir nicht wieder!

Gestern waren wir bei Monika, Yinans deutscher Arbeitskollegin, zum Australienfotos angucken. Sie ist erst seit etwa zwei ein halb Jahren hier, hat aber schon richtig viel von Australien gesehen! Bei den tollen Bildern ist bei mir die Vorfreude auf meinen Urlaub noch gestiegen! Freitag geht es los nach Brisbane, wo ich mich mit meinem Papa treffe. Von dort aus wollen wir dann mit dem Auto ein Stück an der Ostküste entlangfahren. Ich freu mich schon ganz doll! Drückt mir die Daumen, dass es so schön wird wie immer erzählt wird!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

@work

Heute möchte ich endlich erzählen, wie es arbeitstechnisch bei mir aussieht. Schließlich ist die Arbeit der Grund dafür, dass ich überhaupt hier bin. Die Arbeitszeit ist hier relativ fest, ich bin normalerweise ziemlich genau von viertel vor neun bis um fünf im Büro. Ich glaube diese 9 to 5 Jobs sind hier recht beliebt, im Grunde hat hier alles in genau diesem Zeitraum geöffnet und zwar von montags bis freitags. Anscheinend haben die Australier noch nicht bemerkt, dass ein normal arbeitender Mensch im Grunde NIE die Chance hat mal zur Bank oder zur Post zu gehen, die haben nämlich auch samstags nicht auf. Shoppen ist in der Woche ebenfalls kaum möglich, aber dafür haben die Geschäfte am Wochenende geöffnet, was uns natürlich sehr gelegen kommt... Ich fahre immer mit dem Train (S-Bahn) zur Arbeit und brauche etwa 45 Minuten. Da hab ich ziemlich Glück, Yini braucht nämlich weit über eine Stunde. Meine Station, Melbourne Central, ist wirklich hübsch. Wenn ich morgens nicht zu spät dran bin höre ich immer noch das Glockenspiel (siehe Foto) um acht, wirklich entzückend! Auch das Foto mit der Glaskuppel habe ich in Melbourne Central aufgenommen, sieht gut aus, oder?! Im Zug treffe ich auch meistens die beiden anderen Commercials Kathrina und Harinder, mit denen ich hauptsächlich zusammen arbeite. Von Kathrina habe ich ja schon ab und zu mal geschrieben, mit ihr verbringen wir auch außerhalb der Arbeit viel Zeit. Die beiden sind wirklich super nett! Auf dem Weg von der Haltestelle zur Arbeit, etwa 2 Minuten weg :), kommen wir übrigens immer an zwei Schülerlotsen vorbei. Und da ich die beiden einfach super cool finde, habe ich heute morgen erst mal ein Foto von einem der beiden gemacht. So, jetzt habe ich eigentlich die ganze Zeit nur vom Arbeitsweg berichtet, nun endlich zur Arbeit selbst:

Ich glaube ich hab ganz schön Glück gehabt! Ich bin nämlich nicht im Headquarter hier in Melbourne so wie Yini, sondern in einem kleinen Projektbüro untergebracht. Das Büro befindet sich in einem Container und es ist hier alles recht locker. Zum Beispiel die Kleiderordnung: mein Ansprechpartner hatte mir bevor es los ging den Dresscode „Smart Casual“ genannt. Das bedeutet eigentlich Stoffhosen. Aus Mangel an diesen hatte ich aber hauptsächlich Jeans eingepackt und mir überlegt den Rest dann hier zu kaufen. Und? Alles richtig gemacht! Bei mir ist nämlich die ganze Woche Casual Friday und bis auf den ersten Tag hatte ich noch nichts anderes als Jeans an! Und Yini mit ihrem Koffer voller schicker Klamotten? Die hat auch Glück gehabt, darf sich nämlich jeden Tag in Schale werfen! Jeder so, wie er’s mag! Außer Kathrina und mir gibt es hier übrigens noch genau ein weiteres Mädel. Das ist aber kein Problem, da die Jungs alle super lieb sind! Bei mir im Zimmer sind außer den beiden Commercials noch zwei Techniker, Chris und Peter, mit denen es nie langweilig wird. Insgesamt arbeiten im Büro etwa 20 Leute. Peter hat übrigens deutsche Eltern und nutzt meine Anwesenheit dazu, sein Deutsch aufzufrischen. Kommt meinem Wohlbefinden natürlich sehr gelegen, meinen Englischkenntnissen aber leider nicht. Naja was soll’s, mit den anderen spreche ich ja schließlich englisch... also mit fast allen anderen... na also wir arbeiten ja schließlich auch in einem deutschen Unternehmen... ;-)

Meine Aufgabe hier ist es übrigens Harinder und Kathrina bei ihrer Arbeit zu unterstützen, die wiederum Frank, den kaufmännischen Leiter und meinen Chef, entlasten.

Das wär’s erst mal zur Arbeit. Ihr merkt schon, meine Kollegen sind super, mein Chef ist klasse, der technische Leiter ist super nett (beide Deutsche): ich bin auch bei der Arbeit gut aufgehoben!

Yinis und Helges Blog

Falls Ihr gerne noch mehr ueber unser tolles Wochenende erfahren oder Euch einfach noch ein paar schoene Bilder ansehen wollt, schaut Euch Helges und Yinis Blog an (siehe Linkliste auf der rechten Seite)!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die ersten Kängurus und Koalabären und eine traumhafte Küste

Für alle die wissen wollen was in der letzten Woche so alles passiert ist: eine Menge! Ich schätze dieser Eintrag wird lang! Insgesamt hatten wir viel Spaß, auch wenn die nächste Woche ruhig ein bisschen weniger aufregend sein darf.

Freitagnacht kam Helge zu uns um mit Yinan und mir das Wochenende zu verbringen. Wir hatten einen Ausflug zur Great Ocean Road geplant. Das ist eine Küstenstraße im Süden von Victoria, vielleicht ein bisschen mit dem Highway No. 1 zu vergleichen. Wir machten uns also um viertel vor sieben am Samstagmorgen auf dem Weg, um pünktlich um acht bei Europecar zu sein. Ich hatten ein kleines schickes Auto gebucht. Da ich in Australien noch kein Auto ohne Automatikgetriebe gesehen hatte ging ich automatisch davon aus, dass wir eins ohne Schaltung bekommen würden. Das war dann aber leider nicht so. Blöd auch, dass die Aussies ihre Schaltung wie wir in der Mitte haben, aber rechts sitzen. Habt ihr schon mal probiert mit links zu schalten? Heiße Sache! Blinker und Scheibenwischer sind auch vertauscht: Blinker rechts und Scheibenwischer links. Zu Anfang habe ich also gar nicht geblinkt, da ich immer schon abgebogen war, wenn ich den Scheibenwischer wieder ausgestellt hatte... Daran auch ja immer schön links zu fahren wurde ich von meinem aufmerksamen Beifahrer Helge und den Hinweisschildern auf der Straße („Drive on left in Australia“) erinnert. Unseren ersten Stop machten wir in Torkquay, dem Ort in dem die ganzen Surflabels gegründet wurden (oder so). Yini verließ den Ort auf jeden Fall mit einem neuen RipCurl-Top (kannte ich vorher auch nicht, das ist ne Marke wie Quicksilver oder Billabong). Als nächstes hielten wir an einem Golfplatz in Angelsea. Hier wollten wir nun endlich die ersten Kängurus bei Tageslicht sehen. Der Versuch am Mittwoch Kängurus zu Gesicht zu bekommen scheiterte leider an der Dunkelheit, so dass wir nur Umrisse erkennen konnten. Der Golfplatz in Angelsea war aber wirklich ein super Tipp, vielen Dank hiermit an Yinis Chef! Wir sahen dutzende Kängurus: kleine, große, aktive, faule (definitiv mehr faule) und auch ein oder zwei im Beutel der Mutter! Und sie waren auch gar nicht ängstlich. Wir konnten an fast alle bis auf einen Meter herangehen, ohne sie zu vertreiben – klasse! Den nächsten Halt machten wir in Kennett River, wieder um ein paar einheimische Tiere zu bestaunen. Diesmal gings um Koalabären. Und auch hier hatten wir Erfolg! Erst sahen wir nur einen kleinen Koala, weit oben im Baum. Außerdem wunderten wir uns ein wenig über die Geräusche im Gebüsch, die sich, die Dorfkinder Helge und Maren waren sich einig, wie von einem Wildschein anhörten. Aber gibt’s die hier? Auf dem Rückweg sahen wir jedenfalls noch drei, vier weitere Koalabären in den Bäumen, total süß! Und dann merkten wir auch, wo diese interessanten Geräusche herkamen, nämlich von den Koalas selbst! Die kleinen Bären haben wirklich Töne wie Wildschweine gemacht, keine Ahnung warum. Vielleicht wollen die Jungs so die Mädels beeindrucken? Ob das klappt? Tja, der Campingplatz war auf jeden Fall ein Geheimtipp, herzlichen Dank diesmal an meinen Chef! Weiter ging die Fahrt in unserem Flitzer. Inzwischen waren wir schon auf der Great Ocean Road. Die Landschaft hier ist wirklich wunderschön: weißer Sandstrand, blaues Meer mit beeindruckenden Wellen und riesige Steilküsten. Leider ist es noch ziemlich kalt, so dass Yini und ich die hübschen Surfer nur im Neoprenanzug bestaunen konnten. Unser letztes Ziel an diesem Tag war die Haupttouristenattraktion der Great Ocean Road, die 12 Apostels. Das sind, wie der Name schon sagt sieben :) riesige Felsen, die im Meer stehen. (Die anderen sind inzwischen im Meer versunken.) Wirklich beeindruckend! Die Stimmung ein wenig getrübt hat leider der riesengroße gestrandete Wal, den wir sahen. Von den 12 Apostels machten wir uns auf den Weg in unser Backpackers (Jugendherberge). Helge hatte sich um die Zimmer gekümmert: ein Doppelzimmer für ihn und Yini und ein Dorm (Schlafsaal) für mich. Tja, leider konnten die Jungs in der Jugendherberge nicht mit dem Internet umgehen und ignorierten daher alle Reservierungen, die online getätigt wurden (das ist kein Witz!). Es war also nichts für uns reserviert. Glücklicherweise gab es noch drei freie Betten in einem Fünferzimmer, dass wir uns dann mit einer Frau, am besten beschreibe ich sie wohl als Künstlerin, teilten. Als wir das Zimmer betraten, kam uns gleich der Geruch ihrer Räucherstäbchen entgegen... Die Nacht war nur kurz, da die Backpacker auf dem Flur ein wenig feierten und wir früh am nächsten Morgen weiter wollten. Für Sonntag stand nämlich der Regenwald auf dem Programm. Und was für ein Wetter hatten wir wohl als wir dort ankamen? Genau, Regen! Es war also insgesamt sehr ungemütlich und es hat mich alles stark an das Regenwaldhaus im Zoo in Hannover erinnert. Wir fuhren also bald weiter. Zum Abschluss unserer Tour wollten wir noch die Triplet Falls (Wasserfälle) im Regenwald angucken. Die waren wieder wunderschön! Hoffentlich können die Fotos wenigstens ein wenig zeigen, wie wunderbar das ganze Wochenende für uns war! Mit etwas Verspätung kamen wir Sonntagabend wohlbehalten in Melbourne an. Helge musste sich ein wenig sputen, um noch pünktlich zum Flughafen zu kommen – und dort dann feststellen, dass sein Flieger eineinhalb Stunden Verspätung hat. Aber auch der Helge ist inzwischen wohlbehalten in Brisbane angekommen J. Insgesamt war das Wochenende voll wunderbarer neuer Eindrücke und auch die Autofahrt selbst war fast immer sehr lustig. Könnt ihr Euch vorstellen dass es jemanden unter uns gibt, der wirklich noch NIE etwas von Ebbe und Flut gehört hat und uns einfach nicht glauben wollte, dass es so etwas wie Gezeiten gibt?! Unglaublich! Aber wir hatten Spaß!

Wenn ihr nun denkt das wars, dann irrt ihr Euch, denn schließlich gibt es ja auch noch den Montag:

Hier in unserem Apartmenthaus gibt es in jedem Zimmer und auf dem Flur Feuermelder. Letzten Mittwoch wurden wir um halb sechs geweckt – Feueralarm! Ich also, das erste mal in der großen Stadt, werde wach, weil die Sirene im Haus geht... Aber auch Yini war erschrocken. Wir haben uns nur noch schnell eine Jacke angezogen und sind in unseren Schlafsachen raus aus dem Haus. Zum Glück wohnen wir im ersten Stock. Vor unserem Haus stand die Feuerwehr. Die war allerdings recht ruhig. Letztendlich stellte sich heraus, dass jemand beim Kochen wohl etwas viel Qualm gemacht und somit den Feuermelder ausgelöst hatte. Also, alles noch mal gut gegangen. Aber was hat das nun mit uns zu tun? Tja, also am Montag lösten Yini und ich dann den Feueralarm aus... Die Feuerwehr rückte mit zwei Wagen an (auch das ist leider kein Witz)! Grund: unser Toaster qualmte ein wenig. Das löste den Alarm erst in unserem Zimmer aus, dann auf dem Flur, bei der Feuerwehr und bei uns im Haus. Diesmal wurden die Leute also wegen uns geweckt. Peinlich die ganze Sache aber im Grunde nicht unsere Schuld, ich meine wir haben getoastet! Meiner Meinung nach ist das ganze auch ziemlich gefährlich, denn ich weiß nicht ob ich beim nächsten Alarm hier noch sehr beunruhigt sein werde. Jemand sagte mir, dass die Feuerwehr einmal die Woche anrücken muss...

Sa, das wärs fürs erste, reicht ja auch! Ich hoffe, die nächste Woche verläuft ruhiger! Ich melde mich wieder!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Noch immer keine Kängurus...

Das zweite Wochenende in Melbourne ist nun auch schon seit einem Tag vorbei und um eines gleich klarzustellen: Nein, wir haben immer noch keine Kängurus, Koalabären oder Wombats gesehen, dafür aber auch noch keine Spinnen, Krokodile oder Quallen.

Aber auch so war das Wochenende sehr ereignisreich! Freitag morgen hat mich mein Kollege Peter zu einer Probefahrt auf einem neuen Streckenabschnitt mitgenommen. Es war schon recht beeindruckend mal vorne in der Fahrerkabine mitzufahren. Okay, es hört sich jetzt nicht so cool an, aber ich fands klasse! Zumindest so lange wir Strom hatten. Der war dann aber mal so für ’ne Stunde, gefühlte drei Stunden weg, und das war schon nicht so super... Insgesamt hatte ich aber trotzdem einen tollen Vormittag!

Aber auch der Freitagabend war nicht schlecht: Wir haben nämlich in Yinis Geburtstag reingefeiert und zwar in der „Icon-Bar“. Wenn man dort tanzen will macht man dies, Coyote Ugly like, vorzugsweise auf dem Tresen. Das haben wir dann auch getan! Yinan und Phil (ein deutscher Praktikant, der bei Yinan arbeitet) hat das besonders gut fallen. Die beiden waren auch sonst gut dabei, aber man wird ja schließlich auch nur einmal 23! Dementsprechend schlecht ging es den beiden auch am nächsten Tag... Ich bin mal gespannt was Yini zu dem ganzen Wochenende so schreibt! Wenn ihr das auch wissen wollt, klickt auf den Link zu ihrer Homepage!

Den Kater auszukurieren war aber nicht drin, denn schließlich waren wir am Samstag zum Footy gucken bei Phils Chef eingeladen. Der ist 24 und hatte sturmfreie Bude. Und was macht man, wenn die Eltern nicht da sind? Dave lud auf jeden Fall etwa 25 Leute zu sich nach Hause ein um mit ihm zusammen das große Australien League Football Final zu gucken. Zusätzlich zu den 2 Fernsehern, auf denen wir das Spiel verfolgen konnten gab es auch noch einen Beamer mit großer Leinwand. Footy ist hier anscheinend ziemlich BIG. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß! Wir waren für Geelong, dies hatte vor allem drei Gründe: zum einen waren die ersten beiden Jungs, die uns sie Regeln erklärten, auch für Geelong, zum anderen liegt die Stadt nah an Melbourne (für australische Verhältnisse richtig nah) und drittens hatte die Mannschaft auch die hübscheren Spieler. Das ist bei einem Sport von dem man keine Ahnung hat, mit zwei Teams die man nicht kennt, ja auch ein nicht ganz unwichtiges Kriterium! Unser Team gewann Haushoch! Und damit keiner hungrig das Spiel verfolgen musste, gab es auch noch ein cooles Barbecue. Das Grillen haben die hier aber nicht ganz so drauf, finde ich. Es wird erst einmal alles auf den Grill gepackt und dann wieder herunter. Und erst wenn wirklich alles gegrillt wurde, wird angefangen zu essen. Dementsprechend kalt ist dann aber auch alles. Tja und das Fleisch finde ich hier auch nicht so lecker wie bei uns, aber was Fleisch angeht bin ich ja sowieso ein wenig wählerisch... Das ist übrigens das dritte mal in zwei Wochen, dass ich gegrillt habe – genauso viel wie bei uns den ganzen Sommer über. Zusätzlich zum BBQ gab es auch noch einen Truthahn, also hungrig ging am Samstag wohl keiner nach Hause.

Sonntag wollten wir uns endlich den Strand angucken. Wir waren so ziemlich die einzigen dort, denn es ist hier in Melbourne wirklich a**** kalt! Trotzdem war es schön! Unter anderem waren wir auch an den „Bathing Boxes“ in Brighton. Das sind so kleine Strandhütten, die ersten wurden angeblich wohl vor 150 Jahren gebaut, die kunterbunt angemalt sind, wirklich hübsch! Abgerundet haben wir den Tag dann noch mit einer kleinen Einkaufstour und mit einem Kaffee bei Starbucks. Das ist auch so ein bisschen anders hier: die Geschäfte haben in der Woche nur von 9 a.m. bis 5 p.m. auf. Zu dieser Zeit arbeitet hier aber eigentlich jeder! Die Arbeitszeiten sind hier glaube ich ziemlich fest. Ich weiß gar nicht wer da einkaufen gehen kann. Dafür sind die Geschäfte dann aber samstags und sonntags geöffnet, was Yini und mir natürlich sehr gelegen kommt und was wir auch ausnutzen!

Ich wünsche euch am Mittwoch allen einen schönen freien Tag, Monic hat in China sogar eine ganze Woche „Feiertag“! Wir haben uns für den 3. Oktober aber auch etwas schönes vorgenommen: Känguru gucken!